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„Ein Teil der Chance sein“ Interview mit Vera Rietmann, Leitung Qualitätsmanagement

23.05.2022 - Der Klimawandel ist überall auf der Welt akut. Auch die Unternehmen aus Deutschlands drittgrößtem Wirtschaftsbereich – der Logistik – sind gefordert, ihre Dienstleistungen der Zukunft an Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten. Der Expresslogistiker inTime hat diese Herausforderung angenommen und eine Strategie zur Reduktion von Emissionen entwickelt.

Nachhaltigkeit ist in der Logistik ein sehr aktuelles Thema. inTime verfolgt eine Strategie, die auf eine nachhaltige Zukunft einzahlen soll: Warum ist das für das Unternehmen so wichtig?

Da spielen viele Aspekte eine Rolle. Wir erzeugen als Logistikunternehmen Emissionen bei der Erbringung unserer Dienstleistungen und natürlich können wir diese nicht von jetzt auf gleich vollumfänglich verhindern. Aber wir versuchen Wege zu finden, wie wir Verbesserungen in Prozessen und somit die kontinuierliche Reduktion von Emissionen erzielen können. Denn eines ist uns klar: Wir wollen unseren Beitrag leisten, gesteckte Klimaziele zu erreichen. Nicht nur, weil die Gesellschaft sie fordert und die Politik sie regulativ festschreibt, sondern weil wir Teil der Chance sein wollen, die der Wandel mit sich bringt. Das sehen auch viele unserer Kunden so. Sie spitzen Nachhaltigkeit in den Anforderungen an unsere Dienstleistungen zu oder informieren sich über unseren Ansatz. Unsere Mitarbeitenden wollen Teil eines Unternehmens sein, das ein Gespür für den Wandel hat. Daher haben wir vor einiger Zeit eine Strategie entwickelt, um planvoll an den Wandel zu gehen. Nicht nur als einzelnes Unternehmen, sondern auch mit unseren Partnern und als Teil unserer Konzernmutter, der südafrikanischen Super Group.

 

Können Sie umreißen, welche verschiedenen Bausteine Teil dieser Strategie sind?

Die Einsparung von Energie ist ein wesentlicher Teil, der direkten Einfluss auf den CO2 Ausstoß hat. Die größte Stellschraube hierzu liegt in unserem Fuhrpark. Daher fokussieren wir uns darauf, weiter in eigene Assets in der Flotte zu investieren. Dazu gehören moderne Diesel-Sattelzugmaschinen mit Euro 6, die wir schon seit einigen Jahren integrieren und deren Verbräuche wir im Fuhrparkcontrolling selbst monitoren können. In den entsprechenden Fahrassistenzsystemen und der Fortbildung unserer Teams hinter dem Steuer zu energieeffizientem Fahren sehen wir ein großes Einsparpotential bei CO2-Emissionen. Ebenso gehört dazu, perspektivisch in alternative Antriebe zu investieren. Unseren Pkw-Bereich haben wir teilweise schon auf Hybrid-Fahrzeuge umgestellt und bauen die Ladeinfrastruktur in unseren Niederlassungen aus. Seit 2021 setzen wir an allen Standorten auf grünen Strom, sind in diesem Bereich auch ökostromzertifiziert. Aktuell errichten wir in der Unternehmenszentrale auf der Halle und dem Bürogebäude zwei Photovoltaikanlagen, die jeweils 99 KW in der Spitze erzeugen werden. Diese Energie speisen wir in den Betrieb am Standort und in unsere Ladeinfrastruktur für unsere E-Pkw ein, die perspektivisch auch die Aufladung weiterer Fahrzeuge gewährleisten soll. Zudem stellen wir sukzessive unsere Gebäudeanlagen auf LED-Beleuchtung um. Es sind aber auch die kleinen Dinge, die jede Einzelne, jeder Einzelne im Tagesgeschäft tun kann. Wie etwa eine E-Mail nicht auszudrucken oder das Licht im Büro auszuschalten. So nähern wir uns langfristig der Null-Emissionsgrenze. Ganz ohne wird es aber in der Transportbranche vorerst nicht gehen. Daher unterstützen wir die globale Initiative Justdiggit, die Re-Greening-Projekte in Afrika initiiert.

 

Welche Ziele hat sich inTime gesetzt? Wie werden die Resultate gemonitort?

Unser Ziel ist die stetige Verbesserung beim Energieverbrauch. Ein wichtiges Instrument ist hierbei die Messung der Verbrauchswerte und Dokumentation von Kennzahlen. So sind wir im Bereich Umwelt- und Energiemanagement seit vielen Jahren nach ISO 14001 und 50001 zertifiziert. Hier erfassen wir Verbräuche von Diesel über Strom bis Gas und Wasser und können so eine Entwicklung aufzeigen. Vor allem weil dies keine alleinstehenden Zahlen sind, sondern wir sie in Relation zu Fahrzeugkategorien und gefahrenen Strecken setzen können. Ähnliches sieht die ISO 50001 beispielsweise auch beim Stromverbrauch vor – auch hier werden energiebezogene Leistungswerte gefordert. Die erfassten Werte werden von uns kontinuierlich in ein Sustainability-System der Super Group gemeldet, die seit einiger Zeit auch einen verstärkten Fokus auf die Nachhaltigkeit setzt. Der Antrieb, sich hier immer weiter zu bessern, ist natürlich da, zumal wir auch in der Supply Chain Europe ambitionierte Partner haben. Im weiteren Schritt belegen wir unseren Kunden mit Zahlen, was wir im Bereich Energieverbrauch darstellen können und wo Potentiale sind. Kunden fordern diese Transparenz und unsere Expertise ein oder fragen Bewertungen unserer Nachhaltigkeitskonzepte an, wie beispielsweise ein Rating von EcoVadis. Hier haben wir den Bronze Status erreicht, liegen über dem Durchschnitt unserer Branche.

 

Welche Erwartungen haben die Kunden hier?

In den letzten Monaten ist die Sensibilität der Kunden deutlich stärker geworden. Neben dem Faktor Preis spielen auch Erwartungen an Nachhaltigkeit im Geschäftsverhältnis eine immer größere Rolle. Sie wollen nicht nur Zahlen sehen, sondern auch unsere Bewertungen dieser Faktoren mitgeteilt bekommen. Hier zeigt sich wieder die Notwendigkeit, auch bei Nachhaltigkeit die gesamte Supply Chain im Blick zu haben. Unternehmen entwickeln für sich selbst starke Prinzipien für nachhaltige Verantwortung. Auf die Erfassung von Daten angeschlossener Dienstleister haben sie selbst keinen Zugriff. Wir sprechen hier von Scope 3. Also ist der Datenaustausch fundamental für eine innovative Entwicklung. Dass wir uns als Dienstleister transparent aufstellen, wird auch immer mehr Voraussetzung dafür, Zugang zu Ausschreibungen zu erhalten. Wir als Unternehmen müssen dagegen offensiv dafür einstehen, dass nachhaltige Transporte einen bestimmen Preis kosten.

 

Wie wird eine nachhaltige Supply Chain mittel- und langfristig aussehen?

Solche Einschätzungen sind immer ein Blick in die Glaskugel. Wir können aber in bestimmter Weise voraussehen, wo uns die Dinge hinführen, die wir heute in Industrie, Handel, Logistik und Gesellschaft angestoßen haben. Neue Technologien werden hierbei im Vordergrund stehen, wie etwa im Bereich alternativer Antriebe. Dabei wird aber immer die Frage eine Rolle spielen, welche Technik in welcher Verkehrsform anwendbar und wirtschaftlich tragbar ist. Ideen für die letzte Meile sind prominente Beispiele, mit Konzepten des Micro-Warehousing und der Auslieferung via E-Lkw. Der Grad an Digitalisierung wird weiter zunehmen. Auch kleine und mittelständische Unternehmen werden – etwa im Bereich der Lagertechnik und Transportorganisation – innovative Schritte gehen müssen, um überhaupt am Markt partizipieren zu können.

 

„Über Vera Rietmann“

Vera Rietmann ist seit zehn Jahren bei inTime. Nach dem Studium, das sie mit dem Master abgeschlossen hat, hat sie als Trainee im Unternehmen angefangen. Erste Station war das Controlling. Es folgten weitere Unternehmensbereiche bis zum Qualitätsmanagement. Dort ist sie seit März 2021 zuständig für den Bereich Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement sowie Datenschutz.

 

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